Saison 2002-2003:
Der VfL Kirchen belegt den 9. Platz.
v.l.: hinten: Moritz Dorka, Markus Streit, Stephan Streit, Christopher Kölsch, Daniel B.,
vorne: Kolja Stang, Thilo Stang, Sören EbelKirchen/Kirchen und Herdorf Spannung pur bot sich den Zuschauern am vergangenen Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend B im Hallenfaustball. In der Herdorfer Großturnhalle spielte die weibliche B-Jugend, in der Molzberghalle in Kirchen spielte die männliche B-Jugend. An diesen Meisterschaften nahmen jeweils nur die 10 besten männlichen und die 10 besten weiblichen B-Jugend-Mannschaften Deutschlands teil.
Am Samstag, dem 5. April fanden die Vorrundenspiele statt, während am darauf folgenden Sonntag die Endspiele stattfanden. In der Vorrunde spielten die Mannschaften in zwei Gruppen mit je 5 Mannschaften, nur die besten drei Mannschaften dieser Gruppen hatten am Sonntag die Chance auf eine Teilnahme am Halbfinale, während die letzten beiden Teams jeder Gruppe "nur" noch die Plätze 7-10 unter sich ausmachen konnten.
Pünktlich um 9:30 Uhr begann in Herdorf das erste Spiel der weiblichen Jugend zwischen dem TSV Gnutz und dem ESV Schwerin. Obwohl Schwerin dieses Spiel relativ deutlich gewinnen konnte, sah man doch einige sehr spannende Spielzüge. Noch mehr Spannung gab es in den nächsten Spielen der Gruppe A und viele der Zuschauer merkten erst jetzt, dass die weiblichen Faustballer sich keineswegs mit ihren Leistungen hinter der männlichen Jugend verstecken mussten.
Nach der offiziellen Begrüßung um 11:30 Uhr begannen die Spiele für die Gruppe B. Auch hier boten die teilnehmenden Mannschaften Faustball der Spitzenklasse und machten noch einmal deutlich, dass es sich hier um die 10 besten weiblichen Jugend-B-Mannschaften Deutschlands handelte. Der einzige Teilnehmer des Turnverbands Mittelrhein, der TV Dörnberg, konnte leider in der Vorrunde kein Spiel gewinnen. Als am Samstagabend alle Spiele der Vorrunde in Herdorf abgeschlossen waren, hatten sich die Mädchen vom Ahlhorner SV und vom SV Fortuna Seebergen als Gruppenerste durchsetzen können. Sie standen somit schon automatisch im Halbfinale. Die übrigen Mannschaften hatten am nächsten Sonntag zunächst noch einige harte Spiele vor sich, bis sie, wenn überhaupt, das Halbfinale erreichten.
Zunächst jedoch stand ersteinmal der Faustballtreff im Nikolaus-Groß-Haus in Herdorf an, zu dem auch die Mannschaften der männlichen B-Jugend erschienen. Diesen hatte die DJK Herdorf bestens organisiert, so dass alle Spielerinnen und Spieler sowie deren Betreuer einen schönen Samstagabend in Herdorf verbrachten. Einziger Wehmutstropfen blieben die Spiele am frühen Sonntagmorgen, auf Grund derer es die meisten Teilnehmer vorzogen, relativ früh ihre Unterkünfte (Jugendherberge Freusburg und Gästehaus Concordia) aufzusuchen.
Und so konnten am Sonntag ebenso pünktlich wie am ersten Tag die Spiele beginnen. Den Anfang machten die Platzierungsspiele, an denen jeweils die beiden letztplatzierten Mannschaften einer Vorrundengruppe teilnahmen. Leider konnten die Mädchen des TV Dörnbergs ihr Platzierungsspiel nicht gewinnen. Es folgten die zwei Qualifikationsspiele, die jeweils den zweit- und drittplatzierten Teams jeder Vorrundengruppe die Chance auf eine Halbfinalteilnahme sicherten.
Anschließend begannen die "richtig" spannenden Spiele, denn es folgten die Spiele um die Plätze 7 bis 10. Zunächst spielten der TV Dörnberg und der TSV Gnutz um die neunten Platz in der Endwertung. Natürlich wollte keines der beiden Teams freiwillig den zehnten Platz belegen, so wurde jeder Punkt hart umkämpft. Die Zuschauer sahen ein sehr spannendes Spiel, welches der TSV Gnutz am Ende für sich entscheiden konnte.
Noch spannender wurde es im Spiel um Platz 7, welches im Anschluss stattfand. Hier trafen der TV Scheidt und der Meezener SV aufeinander. Während der gesamten regulären Spielzeit von 2 x 10 Minuten konnte sich keine der beiden Mannschaften absetzen, so dass der Spielstand nach 20 Minuten ausgeglichen war. Deshalb wurde eine Verlängerung des Spiels von 2 x 5 Minuten notwendig. Doch auch in der Verlängerung kämpften beide Mannschaften verbissen weiter und blieben gleichauf. Die mittlerweile noch größer gewordene Spannung ließ viele Zuschauer vergessen, dass es hier "nur" um Platz 7 und nicht um Platz 1 in der Endwertung ging. So gaben auch die mitgereisten Fans alles, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Am Ende der Verlängerung hatte Scheidt dann mit einem Punkt Vorsprung ganz knapp die Nase vorn.
Die Wartezeit bis zur nachfolgenden sogenannten "Kleinen Siegerehrung" der Plätze 7 bis 10 wurde durch eine Showeinlage der IG "Schlaffe Leine" aus Neunkirchen verkürzt. Diese boten eine beeindruckende Darbietung ihres Könnens im Indoor-Kiting.
Nach der kleinen Siegerehrung fanden die beiden Halbfinalspiele statt. Überraschend deutlich konnte sich der MTSV Selsingen (2. der Vorrundengruppe B) gegen den 1. der Vorrundengruppe A, dem Ahlhorner SV, durchsetzen. Ebenso deutlich gewann der SV Fortuna Seebergen gegen den Hirschfelder SV. Doch den hohen Vorsprung mussten sich beide Mannschaften hart erkämpfen, denn Ahlhorn und Hirschfeld gaben sich keineswegs widerstandslos geschlagen.
Das anschließende Spiel um Platz 5 konnte der ESV Schwerin für sich entscheiden, im Spiel um Platz 3 siegte der Hirschfelder SV nach einem sehr spannden Spiel mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem Ahlhorner SV.
Es folgte das wohl wichtigste Spiel dieser Meisterschaft der weiblichen B-Jugend: das Finale.
Hier trafen der MTSV Selsingen und der SV Fortuna Seebergen aufeinander. Beide Mannschaften hatten bereits in der Vorrunde gegeinanander gespielt, wobei Seebergen mit 4 Bällen Vorsprung gewonnen hatte. Doch diesmal lief es besser für den MTSV Selsingen: Nach zwei Halbzeiten voller starker Spielzüge lag Selsingen mit 6 Bällen vorne und hatte so den Titel des Deutschen Meisters der weiblichen Jugend B sicher.
Auch die Zeit zwischen der großen Siegehrung der Plätze 1 bis 6 wurde durch eine Showeinlage gefüllt. Diesmal war es die Showtanzgruppe Bodytalk, die dem Publikum einheizte.
In Kirchen fanden zeitgleich die Deutschen Meisterschaften der männlichen Jugend B statt. Auch hier fanden am Samstag die Vorrundenspiele statt. Den Anfang machten hier der TV Segnitz und der TV Hohenklingen, womit gleich zu Beginn zwei starke Mannschaften aufeinander trafen. Der TV Hohenklingen konnte sich klar durchsetzen und konnte schließlich verdient mit einem Vorsprung von 18 Bällen gewinnen.
Im dritten Spiel konnte sich allerdings weder Segnitz noch der Gegner Hamm durchsetzen. Daran änderte sich auch in der zweiten Halbzeit nichts. So trennten sich beide Mannschaften bei Punktgleichstand, dem einzigen Unentschieden an diesem Wochenende.
Nachdem auch hier die offizielle Begrüßung stattgefunden hatte, folgte der erste Auftritt der männlichen B-Jugend des Ausrichters Kirchen. Leider hatte die Mannschaft um Mannschaftsführer Stephan Streit keinen guten Start. Der Gegner aus Waibstadt konnte sich bereits früh absetzen und baute den Vorsprung immer weiter aus, wodurch Waibstadt dann schließlich auch das Spiel gewann.
Auch im zweiten Spiel gegen eine starke Brettorfer Mannschaft hatten Kirchens Junioren, die einen sehr nervösen Eindruck machten, keine Chance.
Nachdem die regulär vorgesehenen Spiele der Vorrundengruppe A abgeschlossen waren, stellte sich heraus, dass zwei Entscheidungsspiele von Nöten waren, da sowohl Hohenklingen und Berlin, als auch Hamm und Segnitz punktgleich waren. Das erste Entscheidungsspiel konnte Hamm für sich entscheiden, was für den TV Segnitz die Hoffnung auf einen Einzug ins Halbfinale zerstörte. Im zweiten Entscheidungsspiel, das die Zuschauer durch den gezeigten Spitzenfaustball in seinen Bann riss, konnte sich am Ende der TV Hohenklingen mit nur einem Ball Vorsprung durchsetzen.
Leider konnte der VfL Kirchen auch anschließend keines der noch anstehenden beiden Spiele gegen Bademeusel und Grafenau gewinnen.
Am Ende des ersten Tages standen Hohenklingen und Brettorf auf dem ersten Platz ihrer Vorrundengruppe.
Nachdem auch die männlichen Jugend-B-Mannschaften einen schönen Abend im Nikolaus-Groß-Haus verbracht hatten, ging es am nächsten morgen um 9:30 weiter.
Gleich im ersten Spiel trat der VfL Kirchen gegen den TV Segnitz an. Doch Segnitz war eindeutig die bessere Mannschaft und ließ dem VfL während dem gesamten Spiel nicht den Hauch einer Chance auf einen Sieg.
Das zweite Spiel des Tages bestritten der TV Öschelbronn und die SG Bademeusel. Zu Beginn der ersten Halbzeit konnte sich die SG Bademeusel einige Punkte Vorsprung erarbeiten und diesen während der gesamten ersten Halbzeit weiter ausbauen. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit war Bademeusel noch klar in Führung. Doch der TV Öschelbronn wurde immer stärker und verringerte den Vorsprung langsam aber sicher. Am Ende der zweiten Halbzeit hatte sich Öschelbronn schließlich den verdienten Ausgleich erkämpft. Deshalb folgte eine Verlängerung von 2 x 5 Minuten. Zu Beginn der Verlängerung konnte Öschelbronn in Führung gehen, jedoch blieb Bademeusel den Öschelbronnern immer dicht auf den Versen. Erst in der zweiten Hälfte der Verlängerung gelang es Öschelbronn, einen Vorsprung von 5 Bällen zu erspielen, den die Mannschaft dann auch bis zum Ende halten konnte.
Anschließend stand das letzte Spiel für den VfL Kirchen an, und zwar das Spiel um Platz 9. Als Gegner stand die SG Bademeusel auf dem Spielplan. Gegen Bademeusel hatte Kirchen in der Vorrunde deutlich verloren. Doch davon ließen sich die Spieler, die von Trainer Dieter Erichsen und Betreuer Dirk Rötter in der Pause aufgebaut worden waren, nicht beeindrucken. Und die Kirchener Spieler zeigten vor heimischen Publikum, was in ihnen steckt. Gleich zu Beginn des Spiels erkämpfte Kirchen sich einen Vorsprung von mehreren Bällen. Doch gegen Ende der ersten Halbzeit schrumpfte der Vorsprung plötzlich dahin und betrug nach der ersten Halbzeit nur noch 1 Punkt. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel immer spannender, denn beide Mannschaften waren bis wenige Minuten vor Spielende gleichauf. Doch dann aktivierten Kirchens Spieler nochmals alle ihre Kraftreserven und setzten sich ab. So erkämpften sie sich Ball für Ball und hatten sich am Ende noch einen deutlichen Vorsprung von 11 Bällen erspielt.
Den 7. Platz konnte sich der TV Segnitz vor dem TV Öschelbronn sichern.
In den anschließenden Qualifikationsspielen konnten sich Hamm und Berlin klar durchsetzen und standen somit als Teilnehmer des Halbfinales fest.
Vor der anschließenden kleinen Siegerehrung der Plätze 7 bis 10 gaben die Streetdancer des TuS Freusburg eine kleine Kostprobe ihres umfangreichen Programms.
Das nun folgende Spiel um Platz 5 konnte der TV Waibstadt mit 14 Bällen Vorsprung unerwartet hoch gewinnen.
Nun standen noch zwei Spiele auf dem Programm, zunächst das Spiel um Platz 3 und zum Abschluss das Finale. Mittlerweile war die Stimmung des Publikums fast auf dem Höhepunkt angelangt. Doch durch die nun folgenden Spiele wurde die Stimmung noch weiter verbessert.
Das Spiel um Platz 3, das Hamm und Berlin bestritten, war bis zur letzten Sekunde spannend. Während der gesamten Spielzeit konnte sich keine der Mannschaften absetzen und es war bis zum Ende der zwanzigsten Spielminute ein ausgeglichenes Spiel. Erst im letzten Moment machte der TV Westfalia Hamm die zwei entscheidenden Punkte, die der Mannschaft den dritten Platz sicherten.
Ebenso spannend verlief das Finale zwischen dem TV Hohenklingen und dem TV Brettorf. Beide Mannschaften boten Spitzensport, wie man ihn eben nur auf einer Deutschen Meisterschaft zu sehen bekommt. Zunächst sah es so aus, als würde Brettorf das Spiel klar für sich entscheiden können. Brettorf konnte sich einige Bälle Vorsprung erkämpfen. Doch zu Ende der zweiten Halbzeit konnte sich der TV Hohenklingen nochmals bis auf einen Punkte herankämpfen. Doch Brettorf ließ nicht locker und erkämpfte sich in letzter Sekunde nochmals zwei Bälle Vorsprung, die dann zum Sieg reichten.
Vor der anschließenden Siegerehrung hatten die Streetdancer erneut einen Auftritt.
Bei der abschließenden großen Siegerehrung wurden dann die Mannschaften der Plätze 1 bis 6 geehrt. Jede Mannschaft erhielt neben einem Pokal noch T-Shirts und ein eingerahmtes Mannschaftsfoto, zur Erinnerung an die Meisterschaft. Die Pokale wurden von Verbands- und Ortsgemeindebürgermeister Wolfgang Müller, dem Vize-Präsident für Öffentlichkeitsarbeit des Turnverbands Mittelrhein, Hans-Josef Becker, und vom Turnkreisvorsitzenden Hans-Georg Brass überreicht.
Abschließend bedankte sich der Karl Ebersold, Vertreter des Deutschen Turnerbundes für die "hervorragende und vorbildliche" Durchführung der Meisterschaft stellvertretend für alle, die dazu beigetragen haben, dass die Meisterschaft reibungslos abläuft, bei Gerhard Mohr (1. Vorsitzender des VfL Kirchen) und Gerhard Glöckner (Abteilungsleiter Faustball).